Digitalisierung in der Pflege

Digitalprojekte sollen die pflegerische Versorgung verbessern

April 2022

Die Digitalisierung ist auf vielfältige Weise in der Versorgung Pflegebedürftiger angekommen. Der GKV-Spitzenverband hat in den letzten Monaten drei Projekte in die Modellförderung aufgenommen, in denen digitale Verfahren erprobt und evaluiert werden, die die Versorgung Pflegebedürftiger im häuslichen wie vollstationären Setting verbessern wollen.

Musik für Menschen mit Demenz

Das Projekt „Individualisierte Musik für Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege“ bietet die vom GKV-Spitzenverband bereits erfolgreich evaluierte Musik-Intervention für Demenzkranke in Form einer App an, so dass pflegende Angehörige sie nutzen können. Mithilfe der individuellen Lieblingsmusik sollen die Lebensqualität von Menschen mit Demenz, das Wohlbefinden ihrer pflegenden Angehörigen sowie das soziale Miteinander der Erkrankten und der Pflegenden verbessert werden.

Ein älterer Mann mit Kopfhörern auf den Ohren hört etwas an.

Verbesserung des Schmerzmanagements

Das Projekt „ACHE Intervention“ will das pflegerische und medizinische Schmerzmanagement bei chronisch kranken Pflegebedürftigen verbessern und setzt dafür digitale Interventionen ein. Untersucht wird, „ob eine eHealth gestützte individuelle Intervention“ oder eine „Digitale Schulungs-Intervention“ im Schmerzmanagement dazu führen, Schmerzintensität und Schmerzfolgen bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen zu reduzieren. Der erste Ansatz umfasst den Einsatz einer sog. Pain Nurse und digitaler Technologien, um den Datenaustausch und die Kommunikation zwischen den in die Versorgung eingebundenen Akteurinnen und Akteuren zu verbessern. Die Pain-Nurse übernimmt dabei grundsätzlich alle beratenden, koordinierenden und kontrollierenden Maßnahmen innerhalb des komplexen interdisziplinären Schmerzmanagements. Sie stellt den Kontakt zu Versorgern der verschiedenen Disziplinen (z.B. Physiotherapie) her und vereinbart Termine.

Der Ansatz der „Digitalen Schulungs-Intervention“ beinhaltet die Schulung zu Schmerzmanagement von versorgendem Pflegepersonal bzw. zu Schmerzmanagement sowie Pharmakotherapie von Ärztinnen und Ärzten auf digitalem Weg. Hier wird den Pflegebedürftigen zudem der Zugang zu einem Schmerztherapiezentrum (Schmerzambulanz der Charité) ermöglicht.

Digitale Assistenz bei Inkontinenz

Im Projekt „Digitale Assistenz­systeme zur Inkon­tinenzversorgung pflegebedürftiger Personen“ stehen Untersuchungen zur gezielten Anwendung von Inkontinenzprodukten (für Urin und Stuhl) im Fokus. Diese sind mit einer Sensorik ausgestattet und übermitteln pflegerelevante Informationen an angebundene Informations- und Kommunikationstechnologien, z.B. Smartphones und Computer. Damit kann bspw. ein unnötiger Wechsel von Inkontinenzmaterial in der Nacht vermieden werden und die Pflegebedürftigen müssen nicht geweckt werden, sondern können durchschlafen.

Nähere Informationen zu allen drei Projekten finden Sie auf der Homepage des GKV-Spitzenverbandes im Bereich Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung nach § 8 Abs. 3 SGB XI. (che)

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