Die Auswertung der quartalsweisen Daten zum Umsetzungsgrad in der Fachabteilung Allgemeine Psychiatrie zeigt für die Jahre 2022 und 2023 eine insgesamt rückläufige Entwicklung bei der Erfüllung der Personalvorgaben. Während im 1. Quartal 2022 der Umsetzungsgrad noch bei außergewöhnlich hohen 106,9 Prozent lag, pendelte sich der Wert im Verlauf des Jahres bei knapp unter 97 Prozent ein. Im Jahr 2023 lag der Umsetzungsgrad bereits im 1. Quartal mit 101,2 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert desselben Quartals. In den folgenden Quartalen sank er weiter auf 94 bis 96 Prozent.
Der Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal zeigt eine durchgängig negative Entwicklung. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass es den Einrichtungen zunehmend schwerfällt, die notwendige Personalausstattung bereitzuhalten.
Besonders besorgniserregend ist der Blick auf jene Einrichtungen, die die Mindestvorgaben gemäß PPP-Richtlinie nicht einhalten – ein Anteil, der quartalsweise zwischen 35 und 57 Prozent der Einrichtungen umfasst. In dieser Gruppe fällt der Umsetzungsgrad nochmals deutlich niedriger aus und auch hier zeigen sich in drei der vier Quartale 2023 Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Die sinkende Personalquote bei Einrichtungen, die die Mindestvorgaben nicht erfüllen, ist erstaunlich, da gerade diese Einrichtungen handeln sollten, um die Vorgaben einzuhalten.
Diese Zahlen machen deutlich: Die Schwierigkeiten in der Umsetzung der Personalvorgaben sind strukturell und weit verbreitet. Selbst unter den Einrichtungen, die die Mindestanforderungen nicht erfüllen, sinkt die Personalquote weiter. Daraus lässt sich schließen, dass viele psychiatrische Kliniken trotz wachsender finanzieller Mittel nicht in der Lage sind, für die bestehenden Versorgungsangebote ausreichend Personal zu rekrutieren oder dauerhaft zu binden. Die Ursachen dürften in einem angespannten Arbeitsmarkt für medizinisches und pflegerisches Personal liegen, aber auch in fehlenden strukturellen Anpassungen innerhalb der Krankenhäuser selbst.
Das zusätzliche Geld, das für Personalbudgets bereitgestellt wird, kommt nicht im notwendigen Umfang dort an, wo es dringend gebraucht wird – direkt bei der Patientin und dem Patienten in Form von mehr Personal am Bett oder in den Therapieangeboten. Obwohl die Budgets, oft begründet mit gestiegenem Personalbedarf, erheblich steigen, gelingt es den Kliniken zunehmend schlechter, die vereinbarten Personalvorgaben zu erfüllen. Dies wirft drängende Fragen nach der tatsächlichen Mittelverwendung auf.