Elektronische Patientenakte

„ePA für alle“ bundesweit nutzbar – große Akzeptanz und erste Herausforderungen

Mai 2025

Nach erfolgreicher Testung gab der zu dem Zeitpunkt noch geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Lauterbach grünes Licht für die bundesweite Nutzbarkeit der „ePA für alle“ ab dem 29. April 2025. Im Vorfeld dieser Entscheidung hatten die gesetzlichen Krankenkassen ab Mitte Januar binnen von nur vier Wochen rund 70 Millionen Akten für ihre Versicherten angelegt. Dies spricht auch für einen großen Zuspruch der gesetzlich Versicherten zur nunmehr widerspruchsbasierten elektronischen Patientenakte (ePA), der bisher nur etwa 5 Prozent widersprochen haben.

Während der Testung der ePA in den beiden Modellregionen Franken und Hamburg sowie in der Region Nordrhein wurden durch die gematik stetig mehr Aktenzugriffe verzeichnet, welche im Kontext jeder Behandlung befüllt werden. Ein erstes Resümee zur Testung der gematik fällt positiv aus und insbesondere der Zugriff auf die Medikationslisten wurde durch Leistungserbringende positiv bewertet. Der tatsächliche Nutzen und Komfort der ePA hängt dabei maßgeblich von den eingesetzten Praxisverwaltungssystemen ab. Je besser diese auf die digitale Akte abgestimmt sind, desto einfacher und effizienter wird die Nutzung für alle Beteiligten.

Sprunghafter Anstieg der Zugriffszahlen

Mit der Entscheidung zur bundesweiten Nutzung stieg die Anzahl der Zugriffe auf die „ePA für alle“ sprunghaft an: von ca. 250.000-300.000 wöchentlichen Zugriffen während der Testphase auf über 18,5 Millionen wöchentliche Zugriffe durch medizinische Einrichtungen in der ersten Arbeitswoche mit fünf Werktagen nach Beginn der bundesweiten Nutzbarkeit. Dabei können aus Ermangelung der entsprechenden Praxisverwaltungssystem-Softwareupdates durch die Anbieter noch nicht alle medizinischen Einrichtungen auf die ePA zugreifen. Eine verpflichtende Nutzung der ePA durch medizinische Einrichtungen ist daher erst ab Oktober vorgesehen; die Hochlaufphase bis dahin soll zur schrittweisen Integration der Akten in den Praxisalltag genutzt werden.

Eine ältere Frau und ein Pfleger schauen auf ein Tablet

Sicherheitslücken werden behoben

Im Dezember 2024 und Ende April 2025 haben Hinweise des Chaos Computer Clubs auf Sicherheitslücken bei der „ePA für alle“ die Verantwortlichen auf den Plan gerufen. Die Meldungen wurden von den zuständigen Stellen äußerst ernst genommen. In beiden Fällen erfolgten umgehend Prüfungen, und die drohenden Gefahren wurden durch sofort eingeleitete Maßnahmen abgewendet, noch bevor unbefugte Zugriffe auf Patientenakten möglich wurden. (cma)

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