Die Kosten steigen dabei im Vergleich überproportional: Einem Anstieg der verordneten Impfdosen von zuletzt 95 Prozent steht ein Zuwachs sowohl des Bruttoumsatzes um 129 Prozent als auch des Nettoumsatzes (nach Abzug von gesetzlichen Hersteller- und Apothekenabschlägen) von 143 Prozent gegenüber. Für Impfstoffe regelt § 130a Abs. 2 SGB V einen spezifischen Herstellerabschlag, der dazu führen soll, dass der Netto-Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers höchstens auf dem Niveau eines europäischen Referenzpreises liegt. Im Fall von Shingrix® zeigt sich, dass dieses Regulierungsinstrument in einem Markt ohne relevante Wettbewerbspräparate die kontinuierliche Preiserhöhung nicht verhindern kann.
In Summe wurden seit 2018 bereits über 8,5 Millionen Impfdosen verordnet, was bei einem vollständigen Impfschema von zwei Impfdosen rechnerisch rund 4,25 Millionen durch Impfung geschützte Versicherte ergibt. Die Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung ist aktuell noch ungeklärt.
Insbesondere bei einer immer älter werdenden Bevölkerung mit aktuell über 21 Mio. GKV-Versicherten in der Altersgruppe über oder gleich 60 Jahren ist hier also perspektivisch mit einem weiteren Anstieg der verordneten Impfdosen und der damit verbundenen Kosten zu rechnen. (seu, wwi)
Weitere ergänzende interaktive Grafiken und Tabellen zu z.B. Versichertenzahlen und zum Verordnungsgeschehen im Fertigarzneimittelmarkt finden Sie auch unter https://www.gkv-gamsi.de/.