Der „Erfolg“, von dem Miller spricht, ist eine 87-jährige pflegebedürftige Frau, die durch Millers interkulturelle Vermittlung eine dringend benötigte Pflegestufe beantragt hat. „Sie hat sich vorher nicht getraut – aus Scham, fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen“, erläutert Miller. Ein häufiges Phänomen: Für Pflegebedürftige mit Migrationshintergrund ist die Hürde, pflegerische Leistungen zu beantragen, oft deutlich höher als für Deutsche. Nicht nur mangelhafte Sprachkenntnisse, sondern vor allem Scham- und Ehrgefühle sowie ein anderes kulturelles Verständnis von Zuständigkeit für Pflege sorgen dafür, dass ambulante und stationäre Angebote der Pflege von älteren Menschen mit Migrationshintergrund seltener in Anspruch genommen werden. „Inzwischen geht die Dame sogar einmal in der Woche zum Seniorentreff – ich rufe sie immer an und sage ‚Heute geht es los!‘“, ergänzt Miller.