Früherkennung

Neue Leistungen für Erwachsene und Neugeborene

Juni 2017

Im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) finden derzeit Beratungen zur Weiterentwicklung der Darmkrebsfrüherkennung in ein organisiertes Screeningprogramm statt. Mit der Einführung des immunologischen Stuhltests wurde ein erster Teilschritt umgesetzt. Zudem wurde das Pulsoxymetrie-Screening als zusätzliche Früherkennungsuntersuchung in die Kinder-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses aufgenommen.

Immunologischer Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs

Zum 1. April 2017 wurde der bisherige Test zum Nachweis von nicht sichtbarem Blut im Stuhl durch einen neuen Test ausgetauscht. Ansonsten wurden die Regelungen zur Darmkrebsfrüherkennung nicht verändert. Dieser neue Test erkennt Darmkrebs und seine Vorstufen zuverlässiger als der vormalige. Anders als bisher wird die Probe zur Auswertung in ein Labor gesendet. Versicherte erhalten diesen Test aber weiterhin in der Arztpraxis und geben das Röhrchen dort auch wieder ab.

Über alle weiteren Regelungen und Details zu Aufbau und Durchführung des Screeningprogramms zur Darmkrebsfrüherkennung (etwa Einladungsverfahren etc.) berät der G-BA aktuell.

Pulsoxymetrie zur Früherkennung von schweren angeborenen Herzfehlern

Viele schwere angeborene Herzfehler werden bereits beim Ultraschall-Screening in der Schwangerschaft oder durch die klinische Untersuchung der Neugeborenen früh erkannt. Trotz dieser etablierten Verfahren werden ungefähr 20 Prozent der erkrankten Neugeboren zu spät diagnostiziert.

Eine Ärztin untersucht ein Baby auf dem Arm seiner Mutter

Bei der Pulsoxymetrie wird mit einem Sensor die Sauerstoffsättigung des Blutes gemessen. Eine erniedrigte Sauerstoffsättigung ist ein Hinweis auf einen Herzfehler. Das Pulsoxymetrie-Screening entdeckt dadurch zusätzliche Neugeborene mit kritischem angeborenem Herzfehler zu einem frühen Zeitpunkt, sodass lebensbedrohliche Komplikationen meist verhindert und eine weiterführende Therapie eingeleitet werden kann. Dies ist von besonderer Bedeutung, da sich die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert haben.

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