Komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren
Untersuchte Faktoren, die einen nachweislichen Einfluss auf die funktionale Gesundheit und die Entwicklung einer Pflegebedürftigkeit haben, sind beispielsweise das psychische Wohlbefinden, die soziale Integration, der sozioökonomischer Status, aber auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen wir leben.
Ein identifizierter Faktor ist beispielweise das Wohnumfeld. Ein gutes und unterstützendes Wohnumfeld kann körperliche Aktivität Älterer positiv beeinflussen. Gute nachbarschaftliche Beziehungen gelten als Schutzfaktoren, bestenfalls sogar um stationäre Pflege zu verhindern. Umgekehrt beeinflussen ungünstige Bedingungen im Wohnumfeld die körperliche Funktionsfähigkeit und die Erholung von körperlichen Beeinträchtigungen negativ. Das Wohnen in sozial benachteiligten Gebieten kann als Risikofaktor für die Entstehung von Pflegebedürftigkeit angesehen werden.
Daten des Alterssurvey und der Medizinischen Dienste gemeinsam analysiert
Die Studie stützt sich auf eine umfangreiche Literaturrecherche. Erstmals werden darüber hinaus Längsschnittdaten des Deutschen Alterssurveys und Querschnittsdaten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung gemeinsam analysiert. In der Zusammenschau der Befunde aus beiden Datensätzen ist es möglich, Erkenntnisse über die Wege in die Pflegebedürftigkeit zu gewinnen, die eine hohe Relevanz für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung haben. Der GKV-Spitzenverband bewertet die Relevanz dieser Grundlagenstudie als sehr hoch. Auf Basis der Ergebnisse können zukünftig noch passgenauere Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Bereich Pflegebedürftigkeit entwickelt werden. Der Endbericht der Studie wird für den August 2021 erwartet. (mar)