GAmSi-Telegramm

Verordnungsrückgang von Antibiotika während der Corona-Pandemie

September 2021

Der Einfluss der Corona-Pandemie auf den Arzneimittelmarkt der gesetzlichen Krankenversicherung macht sich durch starke Schwankungen im Bereich von Fertigarzneimitteln bemerkbar. Verordnungen in der Wirkstoffgruppe „Antibiotika zur systemischen Anwendung“ beispielsweise gehen deutlich zurück.

Am Fertigarzneimittelmarkt der vertragsärztlichen Versorgung ist seit Beginn der Corona-Pandemie in bestimmten Bereichen eine Veränderung zu beobachten. Besonders auffällig ist der bundesweit starke Rückgang von Verordnungen vieler Antibiotika.

Die Anzahl der verordneten definierten Tagesdosen (DDD) fällt mit dem Beginn von Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung im März 2020 gravierend ab. Trotz der Lockerungen im Frühjahr 2020 blieb das Mengenniveau bis April 2021 deutlich unter dem der Vorjahre 2019 und 2020 (s. Abbildung). Der Rückgang der DDD deutet auf ein allgemein vermindertes Ansteckungsrisiko in Folge der Kontakteinschränkungen und Hygienevorschriften hin.

Grafische Darstellung des Rückgangs von Antibiotikaverordnungen zwischen Januar 2019 und März 2021

Definierte Tagesdosen (DDD) von systemischen Antibiotika (ATC-Gruppe J01) im Verlauf von Januar 2019 bis April 2021

Die Wirkstoffgruppe ist damit im ersten Quartal 2021 nicht mehr unter den 30 umsatzstärksten Wirkstoffgruppen der GKV-Arzneimittel-Schnellinformation für Deutschland vertreten (s. www.gkv-gamsi.de). (fte)

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