Jubiläum

Wind of Change: Europa, Klimawandel und die GKV

September 2023

Mit einer Konferenz feierte die Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung in Brüssel ihr 30-jähriges Bestehen. Dabei tauschten sich Gäste aus europäischen und internationalen Institutionen unter anderem über die Folgen des Klimawandels in der Sozialversicherung aus. Auch der GKV-Spitzenverband beteiligte sich an der Diskussion.

„Die EU kann dazu beitragen, die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten nachhaltig zu gestalten“, sagte Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. Die gesetzliche Krankenversicherung brauche volle Transparenz über den CO2-Fußabdruck dieser Produkte. Außerdem müsse das EU-Arzneimittelpaket therapiegerechte Packungsgrößen und eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung von Arzneimitteln enthalten, so Pfeiffer weiter.

Dr. Doris Pfeiffer in der Diskussionsrunde "Wind of change - social insurance in climate change" auf der Jubiläumsveranstaltung der Europavertretung

Dr. Doris Pfeiffer in der Diskussionsrunde "Wind of change - social insurance in climate change" auf der Jubiläumsveranstaltung der Europavertretung. Copyright @ HorstWagner.eu

Mit dem Europäischen Grünen Deal hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Netto-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf null zu senken und damit der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Dieses Ziel stellt die Sozial- und Gesundheitssysteme in Europa vor die Herausforderung, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Der CO2-Fußabdruck des deutschen Gesundheitswesens ist vergleichbar mit dem des Flugverkehrs oder etwa der gesamten schweizerischen Volkswirtschaft. Um die Gesundheitssysteme für die kommenden Generationen fair, ökologisch und nachhaltig zu gestalten, seien jetzt erheblichen Anstrengungen erforderlich, so Pfeiffer. Dies betreffe insbesondere auch die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten, die erheblich zum CO2-Ausstoß und Ressourcenverbrauch beitrügen.

Präventionsleitfaden gibt Hilfestellung zu Klimawandel

Eine weitere Herausforderung für die Gesundheitssysteme in Europa sei die Anpassung an den Klimawandel und dessen gesundheitliche Folgen. So müsse sich die Versorgung auf extreme Wetterereignisse wie etwa Hitzewellen ebenso vorbereiten wie auf eine höhere Prävalenz von Allergien und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch Stechmücken, die bislang in Mitteleuropa nicht heimisch waren. Um die finanziellen Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme zu minimieren, komme der Prävention eine besondere Rolle zu. „Mit der Überarbeitung des Leitfadens Prävention mit neuen Unterstützungsmöglichkeiten für die kommunale Aufgabe Hitzeaktionsplanung und Hinweisen zur gesundheits- und klimafreundlichen Ernährung und Mobilität ist die GKV bereits gut aufgestellt“, so Pfeiffer.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. (jei)

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