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Arzneimittelausgaben steigen auch im Jahr 2024 weiter

Oktober 2025

Der Trend verfestigt sich: Im Jahr 2024 ist ein weiterer Ausgabenanstieg in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arznei- und Verbandmittel (exklusive Impfstoffe) im Rahmen der vertragsärztlichen ambulanten Versorgung zu verzeichnen. Unter anderem das Ende gesetzlicher Ausnahmeregelungen sorgte für deutliche Kostenanstiege.

Für das Jahr 2024 wurde ein Bruttoumsatz von 61,5 Milliarden Euro verzeichnet, was einem Anstieg von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Nettoumsätze, die man nach Abzug der gesetzlichen Abschläge und Versicher­tenzuzahlungen erhält, sind noch deutlicher gestiegen – um 10,3 Prozent auf nun 56 Milliarden Euro. Der stärkere Anstieg als in den Jahren zuvor lässt sich unter anderem auf das Auslaufen der befristeten Anhebung des Herstellerabschlags für patentgeschützte Arzneimittel sowie des temporär erhöhten Apothekenabschlags im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes zurückführen (siehe auch hier). Die gesetzlichen Abschläge sanken durch das Auslaufen der befristeten Regelungen im Jahr 2024 um 22,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Die Zuzahlungen der Versicherten stiegen leicht um 4,4 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro (siehe Tabelle 1).

GKV-Arzneimittelausgaben für den vertragsärztlichen ambulanten Bereich von 2020 bis 2024, jeweils unterteilt in Nettoumsatz, Zuzahlungen und gesetzliche Abschläge

Regionale Schwankungen

Die regionale Betrachtung zeigt deutliche Unterschiede: Der Bruttoumsatz je GKV-Versicherten reichte von 695 Euro in Schleswig-Holstein bis zu 1.054 Euro in Mecklenburg-Vorpommern (siehe Tabelle 2).

Steigerungen über alle Bereiche

Der Bruttoumsatz der Fertigarzneimittel erhöhte sich um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier bleiben Immunsuppressiva mit Ausgaben in Höhe von 8,3 Milliarden Euro die umsatzstärkste Arzneimittelgruppe (siehe Tabelle 5).

Der Umsatz der Nicht-Fertigarzneimittel wuchs insgesamt um rund 5 Prozent auf etwa 10 Milliarden Euro, wobei der Anteil an den Gesamtausgaben leicht auf 16,3 Prozent zurückging. Parenterale Zubereitungen machten dabei mit 5,8 Milliarden Euro bzw. 9,6 Prozent einen großen Teil des Gesamtumsatzes aus. Eine ebenfalls moderate Steigerung gab es auch bei den Umsätzen von cannabinoidhaltigen Fertigarzneimitteln und Zubereitungen, welche inzwischen seit 2018 separat in einer Sonderbeilage der GAmSi-Berichte ausgewiesen werden (siehe Sonderbeilage). Hier gab es 2024 im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 5,4 Prozent auf insgesamt ca. 221 Mio. € Bruttoumsatz. (amm)

Weitere Kennzahlen und detaillierte Informationen zu den Arzneimittelgruppen sind in den monatlichen Schnellinformationen sowie in den konsolidierten Quartalsberichten auf der GAmSi-Website verfügbar.

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